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A r i v o r
Einwohner: 10.370
Adelsfamilien: della Tegalliani v. Selzin u. Harderin, ya Torese, di Taresellio-Leonesco, di Salsavûr, v. Tomrath, Vistelli, di Lambóya, Carson
Garnisonen:  IV. Horaskaiserliches Elitegarderegiment „Silem-Horas", Erzherrschaftliches Arivorer Gardereiterregiment „Goldenhelm", 12 Banner der Ardariten, 1 Eliteschwadron „Rondrianer"
Tempel:  Rondra, Hesinde, Travia, Boron, Tsa, Rahja
»Viele Arivorer halten bis heute an dem Glauben fest, daß Horas selbst oder sein Gefolgsmann Geron den Grundstein der ersten Stadt südlich des Yaquir gelegt habe, doch dürfte Arivor eher eine Gründung der Kaiserin Dalida-Horas sein.
Die Friedenskaiser schätzten den weiten Rundumblick über das Land und erkoren Arivor zu ihrer bevorzugten Winterresidenz. Von Kaiser Yulag-Horas stammt das in fast allen Herbergen der Stadt ausgehängte Zitat: "Mein Arivor ist mir ein lieber, warmer Ort, wenn im Yaquirtal die Stürme pfeifen." In jenen Tagen wurde die Stadt zu einem bedeutenden Mittelpunkt der Kultur und feinen Lebensart im Lieblichen Feld.
Bedeutung gewann Arivor aber vor allem als Ort der kriegerischen Tugenden, denn die Stadt war nicht nur Schauplatz des alljährlichen Kaiserturniers, sondern diente auch für Heerschauen, wann immer die Armee des Alten Reiches zusammengerufen wurde. 
In den Dunklen Zeiten faßte der von den Legionären ins Reich gebrachte Kult der tulamidischen Kriegsgöttin Rondra immer mehr Fuß, und etwa ab dem elften Jahrhundert des Horas residierte in Arivor ein Marschall, der sich als der höchste Rondrageweihte des ganzen Kontinentes betrachtete, in der Regel aber treu zum jeweiligen Herrscher in Bosparan hielt.
Auch Hela-Horas sammelte ihr Heer in Arivor, von hier aus zog sie in die Schlacht gegen die Garether. Der Stadt sollte das schlecht bekommen: Die Alte Burg wurde von den siegreichen Garethern bis auf die Grundmauern geschleift, Häuser, Rebstöcke und Ölbäume wurden in Brand gesetzt, im Flammenmeer barsten sogar die Tempelmauern.
Und auf die Garether folgten die Goblins, die die Überreste plünderten und die Überlebenden quälten, bis die Hl. Lutisana von Kullbach mit ihren elf Getreuen die Goblin-Anführerin Uspuschanna die Blutige und viele Rotpelze töteten und die übrigen aus ihrem Unterschlupf im Theater verjagten. Dort, im einzigen unzerstörten Bauwerk der Stadt, gründeten die zwölf Recken den "Heiligen Orden Unserer Herrin Rondra vom Theater in Arivor", der rasch starken Zulauf fand und in nur zwei Jahren sämtliche Goblins aus dem Lieblichen Feld verjagen konnte. 
Obwohl Lutisana als Rebellin hingerichtet wird, bestätigte der Bund des Schwertes bald die Ordensregel. Arivor und der Theaterorden werden schnell zur Einheit, und so prägte dessen Schicksale auch die Stadt:
Als der Orden blühte, wuchs und gedieh Arivor, doch als er ins ferne Bornland verlegt wurde, begann auch der Niedergang der Stadt. Wie sehr das Stammhaus in Arivor an Macht verloren hatte, zeigte sich, als die Priesterkaiser den letzten Hochmeister anklagen und als Hochverräter just im Theater in Arivor verbrennen ließen, ohne auf nennenswerte Gegenwehr zu stoßen.
Zur Zeit Rohals erhielt der "Orden der Heiligen Ardare" als rechtmäßiger Nachfolger des Theaterordens einen Großteil von dessen früheren Besitzungen - so auch die heutige Stadtmark von Arivor.
Nach dem Kusliker Frieden wurde das Gebiet des Ordens gar auf die Erzherrschaft zwischen Yaquir und Sikram erweitert, um dem Einsatz des Ordens und seines Seneschalls Acano ya Torese im Unabhängigkeitskrieg zu würdigen. Dessen Nachfolger, der "Dichterkomtur" Morguno von Schreyen schaffte es mit viel Diplomatie, den Besitz zu festigen und zu erweitern und stieg gar zum Schwert der Schwerter in Perricum auf, wo er maßgeblich ein kaiserliches Eingreifen in die Kusliker Krise verhinderte.
Seitdem ist es Arivor weitgehend ruhig geblieben, so ruhig, wie es in einer Stadt des Krieges sein kann - und einer Stadt der Intrigen, denn sowohl die geistliche Hoheit wie die Tatsache, daß viele Töchter und Söhne des Kleinadels ein Leben im Orden wählen, machten die Ardariten und damit Arivor zu einem Schlüssel im Mächtespiel des Lieblichen Feldes: Seit der Herrschaft Amenes I. tagt hier der Kronkonvent als Vertretung des Landes gegenüber dem Königshof, und allmählich wird die Stadt genauso zu einem Tummelplatz der Gesandten wie einem Treffpunkt der Ritter.
Der fruchtbare Schwemmsand zwischen Yaquir und Sikram und die südliche Lage ließen die Ansiedlung als "Stadt zwischen Reben" bekannt werden, und die Ernten des Umlandes reichen auch heute noch aus, um die meisten Bewohner der Stadt zu ernähren. Alles in allem aber ist Arivor einen Notablenstadt, kein Wirtschaftszentrum: Das Arivorer Gewerbe ist - Handel wie Handwerk - in erster Linie auf die Versorgung der Rondrianer und der adligen Besucher ausgerichtet, und während viele Güter von überallher eingeführt werden, erzeugt die Stadt eigentlich nur zwei erwähnenswerte Exportwaren - doch die beliebten Rotweine und vor allem Meister Saladans vorzügliche Waffen und Rüstungen sind überaus profitable und erfolgreiche Güter. 
Die Stadt Arivor untersteht direkt dem Erzherrscher, doch delegiert dieser seine Aufgaben in der Regel an den Erzkastellan, dessen Amt eigentlich nur für die (längst zerstörte) Alte Burg zuständig ist und dem zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit eine ganzes Banner der Ardariten zur Verfügung gestellt ist.
Anders als die meisten größeren Städte ist Arivor rechtlich nicht einmal Landstadt, so daß der Erzkastellan die Würde und Rechte eines Signore besitzt. Einem Stadtrat am nächsten kommt noch die Kommerzienkammer Arivor, die allerdings auf rein wirtschaftliche Fragen und kaufmännisches Standesrecht beschränkt ist - doch solange mit den Rittern und Adligen weiterhin so gute Geschäfte zu machen sind, sind es die Handelsherren und Gildenhäupter zufrieden, und das einfache Volk wird ohnehin nicht gefragt. 
Eine besondere kulturelle Errungenschaft Arivors ist sowohl das Turnier - die ersten Ritterspiele wurden hier lange vor dem Fall Bosparans abgehalten - wie auch das "Kolossal-Theater", das durch den Einsatz Hunderter Statisten in gewaltigen Massenszenen Schlachten und Kriege epochalen Ausmaßes wiedergibt. Aus der Feder des Dichterkomturs Morguno von Schreyen stammen Dramen, die außerhalb des Großen Arivorer Theaters höchstens auf freiem Feld aufgeführt werden können, da keine andere Bühne die bis zu vierzig Sprech- und zweihundert stummen Rollen fassen kann. 
In der Regel sind die Gebäude der Stadt ganz aus Stein errichtet und weiß verputzt, was ihnen ein sehr schmuckes Aussehen gibt - sofern man etwas von den Mauern sehen kann: Bei den meisten Häusern erblickt man nur einen wahren Wald von Weinlaub, der die Wohnstätten von ferne wie bemoost wirken läßt.«
»Das Reich des Horas«,  Gesamtwerk über das Liebliche Feld und die angrenzenden Provinzen, Staats-Procuratur zu Vinsalt, 2513 Horas