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C h e t o b a
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Einwohner: |
2.000 |
Adelsfamilien: |
di Walsi-Korniger |
Garnisonen: |
10 Stadtbüttel, 1 Schwadron Erzherzöglich
Chababische Bogner |
Tempel: |
Efferd, Hesinde, Tsa |
»An der Küstenstraße von
Methumis nach Neetha gelegen ist das schöne Städtchen Chetoba,
die zweitgrößte Stadt in Chababien. Die Stadt ist alt, überall
scheint in Chetoba die Vergangenheit greifbar zu sein. Ein Hort der Achaz
war das vormalige Zze Thoba, und das hat auch im Stadtbild für immer
Spuren hinterlassen, Chetoba einen mystischen Glanz verliehen, der zahlreiche
Menschen angelockt hat.
Wie auch immer, der Erzherzog, der Conte
und der Gransignore kommen oft hierher, um sich ein bißchen Ruhe
zu gönnen, am Hafen zu wandeln oder dem berühmten Badehaus einen
Besuch abzustatten, in dem sich nicht selten Chababiens Spitzenmänner
zu wichtigen Besprechungen einfinden. Hier findet sich auch der Sitz der
Chababischen Compagnie, die jüngst in den alten Palazzo ay Triffon
neben der Garnison und dem Palazzo Korninger eingezogen ist.
Die Bevölkerung hat sich vor allem
dem Handel mit Salz sowie der Herstellung von stolzen Karavellen verschrieben.
Aber auch die Wurzeln der Stadt, der Fischfang, prägen das Stadtbild
und verleihen Chetoba nach wie vor ein teilweise dörfliches Erscheinungsbild,
welches die Hektik anderer Städte, den Zwölfen sei Dank, nicht
aufkommen läßt. Doch soll dies nicht etwa bedeuten, daß
die Chetober eine geruhsame oder gar faule Mentalität hätten,
auch in ihren Adern fließt das unstete Blut der Bewohner des "Wilden
Südens" und auf Provokationen Fremder reagieren die Alteingesessenen
gelegentlich aggressiv, so daß nicht selten die Stadtbüttel
Streitigkeiten zwischen Seeleuten und einheimischen Fischern beenden müssen.
Ja, Rondras Tugenden werden hochgehalten
in ganz Chababien, wenn auch Efferd in der Gunst der Chetober seiner göttliche
Schwester noch überflügelt, was durch die starke Bindung Chetobas
an Efferds Element zu erklären ist. So wird auch das Fischerfest besonders
feierlich begangen und jährlich die größten Fänge
des Jahres und der ganzen Domäne am Fischereihafen ausgestellt, wo
dann auch einige Fischersleute die tollsten Schwänke zur Unterhaltung
der Bevölkerung erzählen.
Der bescheidene Reichtum der Stadt hat
die Bürger stolz gemacht, auch wenn dies auf die anderen Bewohner
der Domäne arrogant wirken mag. Sehnsüchtig schauen die Chetober
nach Methumis und Belhanka, die großen Hafenstädte im Norden,
deren Reichtum und Lebenskultur die Bürgerschaft beeindruckt und das
Patriziat dazu veranlaßt, die methumisische Lebensart nachzuahmen.
Gelegentlich könnte man sogar meinen, daß sich die Chetober
schämen, zum „Wilden Süden" zu gehören, da sie dies für
den Grund der schwachen Stellung Chetobas gegenüber den anderen Hafenstädten
halten. Die Voraussetzungen für blühenden Handel sind jedenfalls
gegeben, man denke nur an die riesigen Salzfelder vor der Küste, die
Werft oder den Seehafen.
Aber vielleicht ist mit der Entstehung
der Grafschaft Thegûn die Zeit gekommen, daß Chetoba aus seiner
ungewollten Randlage herausgerissen wird und zu neuer Blüte gelangt.
Es ist auf jeden Fall als gutes Zeichen zu werten, daß es dem vom
Gransignore eingesetzten Kommissario Irion ya Ashayadim seit seinem Amtsantritt
gelungen ist, die angeschlagene Werft aus ihrer wirtschaftlichen Misere
herauszuholen. Möge er die Perle Chababiens zu reicher Blüte
und neuer Größe führen.«
»Tractatio Eldoretis
- Eine getreuliche Beschreibung der Domäne Eldoret«, Gransignor
Ricardo ter Bredero ash Manek, 2510 Horas |
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