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E l d o r e t
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Einwohner: |
2.100 |
Adelsfamilien: |
ash Manek |
Garnisonen: |
10 Stadtbüttel, 15 Cassâdier
Langschwerter, 10 Justicia-Tutoren, 25 Ardariten, 1 Schwadron Erzherzöglich
Chababische Cürassiere |
Tempel: |
Rondra, Travia, Ingerimm |
»Wahrlich
im Herzen der Domäne gelegen ist die Capitale der Domäne, gleichsam
an der Silem-Horas- und Despotenstraße. Ruhmvolle Zeiten sind mit
ihrem Namen verbunden, denn mit ihrer Berufung zur Capitale der Domäne
läutete sie auch die Ära der Herrschaft des edlen Hauses da Cassâdia
ein, die "Güldene Zeit".
Es war eine Zeit der kulturellen Blüte
und des Friedens - bis der Garether kam. Mit der Ära "Gräflich
Gebein" beginnend versank die Stadt für Jahrhunderte in bitterste
Armut und bekam den Beinamen "Die Graue", denn nachdem Eldoret von den
Garethern geschleift worden war errichtete man die neuen Häuser aus
Kiesel- und Granitstein, das im Praioslicht Grau glitzerte. Noch heute
prägen diese Häuser das Bild der Unterstadt Urbacana.
Doch seitdem ist viel Wasser den Yaquir
hinuntergeflossen.
Eldoret hat wieder etwas von dem alten
Glanz zurückgewonnen, auch wenn das Wüten der Rote Seuche der
Stadt noch einmal schlimme Zeiten beschert hatte. Denn manches gibt es
noch, was an die "Güldene Zeit" erinnert: Sei es das alte Castello
Cassâdia daselbst, die Landherrenbibliothek oder die prunkvolle Architektur
der Altstadt Cadassiana.
Das Getreidebauerntum prägt das Stadtbild
Urbacanas, ihr Zentrum ist die stets vollgedrängte Kornhalle, wo überschüssiges
Getreide aus den Speicherhütten außerhalb der Stadt zu Schleuderpreisen
verkauft wird. Hier betreiben die Petersens die einzige Stellmacherei der
Domäne. Urbacana ist heute außerdem Zentrum des eldoretischen
Handwerks. Nirgendwo sonst in der Domäne, nicht einmal in Despiona,
sind die Zünfte so zahlreich. Die Niederlassung eines Ingerimmtempels
war deshalb eine natürliche Folge.
Im wohlhabenden Viertel Cadassiana wohnen
die einflußreichen Großgrundbesitzer, die Patronen, die auf
ihren Besitzungen ein strenges Regiment führen. Die Gutsherrenfamilie
di Walsi, einst jahrzehntelang mit den Korningers aus Chetoba in Fehde,
dann vor etwa fünfzig Götterläufen durch eine Versöhnungsheirat
mit den Korningers praktisch zu einer Familie verschmolzen, haben hier
ihre Residenz.
Reiche Bürger, Kaufleute, die Patronen
und die Zunftvorstände bilden zusammen den Bürger-Rath, der
allmonatlich im Bürgerhaus tagt und seine Bitten, Wünsche und
Anregungen dem Stadt-Administratore oder dem Gransignore höchstselbst
vortragen darf. Da eine Menge an Geldvermögen hinter den Mitgliedern
des Bürger-Rathes steht, darf sein Einfluß auf die Geschicke
der Stadt nicht unterschätzt werden. Der Gransignore residiert im
alten Castello Cassâdia im Norden Cadassianas und ebenso der Stadt-Administratore
hat von hier ein Auge auf seine Stadt, wenn er sich nicht gerade in seinem
Amtszimmer im Magistrat befindet. Bei den Stadtbütteln Eldorets werden
Disziplin und Ordnung
großgeschrieben. Die Nähe des
auf militärische Disziplin bedachten Gransignors scheint allgegenwärtig.
Selbst kleine Vergehen werden unwahrscheinlich hart gehandelt. Wurde ein
Todesurteil gefällt, wird die Hinrichtung dann auf dem Piazza durchgeführt
- in Gegenwart der halben Stadtbevölkerung. Ja, wahrlich unterschiedlich
mögen die Eindrücke sein, die der reisende Besucher von Eldoret
gewinnen mag, doch gerade das macht ihren unwiderstehlichen Reiz aus.«
»Tractatio Eldoretis
- Eine getreuliche Beschreibung der Domäne Eldoret«, Gransignor
Ricardo ter Bredero ash Manek, 2510 Horas |
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