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R h u v a k
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Einwohner: |
550 |
Adelsfamilien: |
la’Mandaïa |
Garnisonen: |
8 Gardisten der Signora |
Tempel: |
Ingerimm |
»Auf dem Weg nach Neetha, die Seneb-Horas-Straße
entlang, versprechen auch die Schatten der Pinien keinen Schutz vor der
brütenden Hitze des Sommers. Hinter den lichten Gruppierungen der
Bäume, die als Wälder zu bezeichnen eine Übertreibung wäre,
ist das offene Land weithin von gelben Gräsern überzogen, diese
nur selten von größeren Büschen unterbrochen. Zusammen
mit dem hellen Blau des Himmels, ebenso ungetrübt durch störende
Wolken, entsteht so eine unverwechselbare Komposition, das Urbild des chababischen
Landes, und die unvermeidbar eintretende Erschöpfung des Wanderers
vermittelt alsgleich die Mühsal des hiesigen Lebens. Dieser Eindruck
verstärkt sich in Rhûvak, dessen weiße, brüchige
Mauern ebenso hell unter der Praiosscheibe strahlen wie die kleinen, abweisenden
Häuser. Auf die Straße wagt sich zur Stunde der Siesta niemand,
die Türen mögen offen stehen, und doch ist kein Laut zu hören.
Auch aus dem Tempel des Ingerimm mit seinem überdimensionierten Schmelzofen
nicht, denn nur zum Schmiedefest wird das Feuer entzündet und ein
Werkstück von höchster Güte geschaffen. Ein abgemagerter
Hund mag noch die interessanteste Begegnung sein, bevor die Schänke
Phrenos Hybris endlich Zuflucht bietet. Einem jeden Besucher wird der Wirt
dann ausschweifend erzählen, wie die Armee der Horas hier, mitten
im Nirgendwo, die Getreuen des aufrührerischen Markgrafen besiegte
und so die letzte Hürde auf dem Weg nach Neetha überwand, wo
Phrenos schließlich gestellt wurde.«
Aus »Blutgetränkte
Erde« von Cordovan Oreno, 2518 Horas |
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