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T o v e n k i s
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Einwohner: |
1.250 |
Adelsfamilien: |
keine |
Garnisonen: |
1 Halbschwadron Ardariten |
Tempel: |
Rondra, Peraine, Efferd, Tsa, Thalionmelschrein |
»An Meer und Flusz gleichermaszen liegt
es, Tovenkis. Eyn warhaft kleynes Staedtchen, zweifelsohne, dennoch so
alt wie Methumis und Arenkis. Hier teilt sich die befestigte Strasse: Der
eyne Weg fuehrt dich zum herrlichen Chetoba, der andere zum düsteren
Gebeyn. Ze Tovenkis jedoch wirst Du freundlich willkommen geheyssen: So
Du bist von hohem Stand, nimmt die weitlaeufige Wasser-Burch, wo auch ein
rondragefaelliger Orden der heyligen Thalionmel eyne Halle hat, Dich auf,
so Du bist ein Gemeyner, bieten zwei Gast-Hoefe ein leydliches Quartier.
Der bessere von beeden findet sich am gepflasterten Markt-Platz, dorten
hat es ouch eyn rundes Brunnenhaus, wo du dich nach der staubigen Strasse
erstens erquicken kannst, dann eyn Raths-Haus, den Perain-Tempel der Bauersleut,
vor dem sie sich sammeln, wenn die Commandant-Cavalliera des Ordens und
Esquiria von Tovenkis, von dem koestlichen Erker des Palas spricht, &
am Burch-Graben eyn Efferdhaus der Fischersleut. Aber soger noch eyne Goettinhalle
ist in Tovenkis, wo die Despotenstrasz nach Mittag fuehrt: Der Tempel der
Tsa mit ueberaus buntem Kegeldach. Eine mehr fragile denn stabile Holzbrueck
bildet den Zugang zur wasserumschloszenen Feste von Tovenkis. Auffaellig
sticht der gen Mitternacht vorspringende "Dicke Tovenker" ins Auge, dessen
siebeneckige Gelasse heute als Getreidespeicher dienen. Weyt ehrwuerdiger,
wenn auch weniger ansehnlich, ist der "Horasturm", nunmehr Karner, also
Gebeinhaus, der an der anderen Flanke der "Porta", des Torhauses, wacht.
Diese ist zu Sumus ebener Erde eine Remise, darueber Quartier fuer allereley
Dienerschaft. Im Mittelpunkt des staubigen, meist von geschaeftigen Treiben
erfuellten Hofes steht das Brunnenhaus, an dem sich alle Praioslaeufe die
Tovenker zu Klatsch und Tratsch versammeln. Brennt der Goetterfuerst aber
allzu unbarmherzig sengend, verlagern sich die Gruppen der Muessiggaenger
in den Schatten des ueberaus alten Zwetschgenbaumes vor dem Horasturm.
Allzeit durchdringt die flirrende Luft des Rondramondes metallischer Hammerklang
aus dem Schmiedehaus an der Westmauer, oder man hoert das Wiehern der Streytrosze
aus der Koenigskemenate zwischen dem Turm von Tovenkis und seinem sechseckigen
Bruder, dem Klapperturm mit dem Semaphorposten oben und den Ziegen-, Schaf-
und Schweynestaellen unten. Die Pferde gehoeren den Thalionmeliten der
"Halle der Heyligen Heldin" mit ihrem groszartigen Langschiff und juwelengleych
leuchtenden Glasfenstern im Tempelchior. Domizil der Geweihten ist die
"Ordenskemenate", der rahjawaertige Fluegel der Bella Pagella. Diese musz
wahrhaftig "Schoene Seite" des Castello Thalionmela genannt werden, suchen
der Festsaal und die Arkaden auf drey Seyten des quadratischen Hofes an
Geschmack und Eleganz doch ihresgleichen. Ueber die vierte Seite des Hofes,
dessen Mittelpunkt wiederum ein Brunnen bildet, hier aber mit von
Zwergen der Goldfelsen koestlich geschmiedeten Gitter, wacht der hohe Thalionmel-Turm.
Im angefuegten Palas sind die Herrenzimmer der Commandant-Cavalliera Filyana
ya Tegalliani. So sey das Haus beschaffen - gastfrey, doch stark gegen
feyndliche Waffen!«
Aus den Berichten des
fahrenden Händlers Aro ter Groom, abgedruckt in der »Tractatio
Eldoretis - Eine getreuliche Beschreibung der Domäne Eldoret«,
Gransignor Ricardo ter Bredero ash Manek, 2510 Horas |
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