Einwohner: |
30.540 (mit Alt-Bosparan) |
Adelsfamilien: |
v. Farsid-Vinsalt, v. Yaquiria-Illstan,
v. Radoleth-Sibur, Firdayon di Baliiri, v. Vinsalt-Geremoni-Schelf, d’Auspizzi-Firdayon,
v. Firdayon-Schelf, di Striazirro-Firdayon, della Tegalliani v. Auspizzi-Agendayo,
v. Urbasi-Agendayo, d’Auspizzi, di Striazirro, ya Vardeen, Aralzin v. Yaquiria-Illstan-Bethana,
v. Andima |
Garnisonen: |
I. und II. Horaskaiserliches Elitegarderegiment
„Horas' Erste" und „Kaiserstolz", Horaskaiserliches Elitereiterregiment
„Baliiri", K.u.K. Vinsalter Gardereiterregiment „König Khadan", 5
Banner der „Vinsalter Pikeniere", Kaiserliches Leib-Eliteregiment „Horasgarde",
1 Banner Holdaner Ehrenreiter „Prinz Sirlan", 50 Gardisten der Palastwache,
20 Ardariten auf dem Tempelberg, 30 weitere Tempelwachen, 50 Stadtbüttel |
Tempel: |
Tempel aller Zwölfgötter, davon
Phex und Travia zweimal, Tempel des Horas und des Nandus; Schreine vieler
weiterer Halbgötter und Heiliger |
»Vinsalt, die 'Stadt der hundert
Türme', die 'Stadt der Zwölfgötter' (von übelmeinenden
Zeitgenossen auch 'Stadt der Verschwörer' genannt), besteht erst seit
dem Jahre 569 BF, als Rohal der Weise den Wiederaufbau einer Stadt an der
Stelle des geschlagenen Bosparan erlaubte. Bis dahin hatten an dieser Stelle
mehr als 500 Jahre lang nur die Verzweifeltsten in Ruinen und ärmlichen
Bretterbuden gehaust.
Die am Nordufer des Yaquir gelegene Metropole
wurde auf zwei Hügeln errichtet, die einst aus den Trümmern des
geschleiften Bosparan aufgeschüttet worden waren. Hier standen auch
die ersten Gebäude der Ansiedlung, um die sich langsam jene Stadt
entwickelte, die wir heute als Vinsalt kennen - die Zwingfeste des Protektors
von Yaquirien (eines Grafen, der dem Kusliker Erzherzog lehnspflichtig
war) und der Tempel des Praios.
Die Stadt besteht noch heute aus zwei
Teilen: dem ummauerten Vinsalt und den Ruinenfeldern von Alt-Bosparan,
die über die Yaquirbrücke zu erreichen sind. In diesem südlich
des Yaquir gelegenen Sumpfgelände finden sich die Unterkünfte
der Armen und des lichtscheuen Gesindels, aber auch einige der prächtigsten
Villen der Stadt. Seit der Erhebung Amenes zur Horaskaiserin hat man auch
hier begonnen, alte Gebäude wiederherzurichten, die Straßen
und Gassen zu pflastern und die lange verschütteten Kanalisationsgräben
wieder zu entrümpeln, wobei von den Arbeitern so manches uralte Schmuckstück
oder Artefakt ans Tageslicht befördert wurde.
In der "Nordstadt" pulsiert das Leben.
Daß hier Kultur und Umgangsformen hochgehalten werden, kann man leicht
erahnen. Neben der Magier- und der Kriegerakademie, der Oper und der Freilichtbühne
stehen hier auch einige der vielen Türme, für die Vinsalt berühmt
ist: die Wassertürme, die viele Häuser mit fließendem Wasser
versorgen. Die Straßen sind fast überall gepflastert, und selbst
eine Kanalisation ist vorhanden.
Regiert wird die Stadt und das dazugehörige
Umland von Tanglan Ardismôr Baron von Vinsalt, der auch der oberste
Richter der Baronie ist. In vielen Fragen muß er jedoch Rücksprache
mit dem in der Stadt residierenden Kaiserhaus nehmen, und auch die einflußreichen
Gilden und Zünfte haben stets ein Wort mitzureden.
Auch der Commerz ist in der Kaiserstadt
gebührend repräsentiert: Die Handelshäuser Stoerrebrandt,
Kolenbrander, Sandfort, Weyringer und Darando besitzen hier Niederlassungen
und Kontore, ebenso die "Festumer Einlagen- und Wechselhalle (Nordlandbank)".
Dem freien Händler und Privatmann bietet sich die Möglichkeit,
für geringe Gebühr seine Waren in einem der öffentlichen
Speicher am Hafen zu deponieren.
Wer hier kaufen oder verkaufen will, der
findet Handelsgüter aller Art, seien es Korn oder Häute aus dem
Lieblichen Feld, Yaquirtaler Wein, zwergische Waffen oder - bisweilen einmal
- Güldenländer Porzellan. Wer den richtigen Zeitpunkt abwarten
kann, dem winkt großer Gewinn, doch nicht wenige haben schon Haus
und Hof bei Spekulationsgeschäften verloren. Die angespannte Lage
zwischen den beiden großen Reichen hat in letzter Zeit viele Preise
nach oben schnellen lassen, so daß vor allem die von der Krone protektionierten
Händler einen guten Schnitt machen.
Aber auch wer Interesse an nicht so risikoreichen
Geschäften hat oder für den täglichen Bedarf hier seine
Waren erwerben will, ist in Vinsalt am richtigen Ort: Der Viehmarkt ist
an 5 Tagen in der Woche geöffnet, der Flachsmarkt (auf dem eine Vielzahl
von perainegefälligen Gütern, aber auch alchimistische und ingerimmgefällige
Materialien wie païlischer Schwefel, Chetober Salz oder Bosparaner
Büttenpapier) an- und verkauft werden) an drei Tagen, Stadtmarkt (alles
von Brot über Kerzen bis Tuche und Waffen), Fischmarkt (Flußfische,
eingesalzene Efferdsfrüchte, Fischerbedarf) und Curiositäten-Basar
(Trödel, Kolonial- und Güldenlandwaren) sogar täglich. Daneben
gibt es eine Unzahl an Schmieden, Schustern, Krämern, Fleischern,
Bäckern, Schneidern und Vertretern vieler anderer Handwerksberufe.
Auch solche zweifelhaften Gewerbe wie (Praios bewahre!) Kräuterläden,
Gift- und Gegengiftmischereien und der Handel mit noch nicht verlorenen
Fremdgegenständen blühen in Vinsalt, wenn auch zumeist im Verborgenen.
Neben dem Tempel der Peraine, dem Therbûnitenspital
und der weithin bekannten Anatomischen Akademie bieten etliche Wundheiler,
Quacksalber, Gesundbeter und studierte Medici ihre Dienste an. Der Gast
kann zwischen mehreren Badehäusern, drei Söldner- und Beschützerdiensten
und gar (wie man munkelt) zwei Meuchlerbanden wählen. Er kann aber
auch die Dienste zweier Astrologen und dreier niedergelassener Karten-
und Handleser anfordern, um seine Zukunft zu erkunden.
Auch der Volkspark (auch Madamalpark genannt)
ist sehenswert. Hier finden sich neben dem gut besuchten Rahjahain und
einer großen Gaukler- und Schaustellerwiese auch eine kleine Arena
(in der bisweilen Schaukämpfe, meist aber burleske Komödien gezeigt
werden) und der Sternenturm, von dem aus auch der Laie einen Blick auf
den Glanz Horas' und seiner Geschwister werfen kann.
Die Tore Vinsalts und die Brücke
über den Yaquir sind für gewöhnlich von einer Stunde vor
Sonnenaufgang bis eine Stunde nach Sonnenuntergang geöffnet, die Mannlöcher
werden jedoch auch noch mitten in der Nacht geöffnet.
Außerhalb der Stadt, am östlichen
Yaquirufer nördlich des alten Bosparan, liegt das Gerberviertel, eine
Ansammlung von Manufakturen aller Art: Hier finden sich Eisenhütten,
Schmieden und Drahtziehereien, Gerbereien und Färbereien, eine Weberei,
mehrere Steingutmanufakturen, eine Schuhmanufaktur und eine Glashütte
nebst einigen Mietskasernen für die hier beschäftigten Arbeiter.
Ein weiteres Viertel ähnlicher Art entsteht gerade westlich des Sumpfes
am Südufer des Yaquir.
Das Umland in der Nähe der Stadt
ist übersät mit kleinen Bauernhöfen, mit Wehrdörfern,
Garnisonshöfen und einigen Ruhesitzen und Lustschlössern, von
denen das historische Jagdschloß Baliiri wohl das berühmteste
ist.«
»Das Reich des Horas«,
Gesamtwerk über das Liebliche Feld und die angrenzenden Provinzen,
Staats-Procuratur zu Vinsalt, 2513 Horas, aktualisierte Fassung aus "Fürsten,
Händler und Inttriganten" von Fanpro. |