Viele
große und mächtige Familien gibt es im Lieblichen Feld, weitaus
mehr als sonst wo auf dem Kontinent. Doch das mag auch kaum verwundern,
denn nirgends ist die Geschichte des Adels so lang, die Dichte der Menschen
so hoch und der zu verteilende Reichtum so groß.
Das Liebliche Feld ist ein Gespinst aus
Geschlechtern, Gefolgschaften und Gefälligkeiten, das teilweise schon
in den Tagen des alten Bosparan gewebt wurde. Starke Familienbande, feste
Treueschwüre und hauchdünne Schuldfesseln binden die Familien
aneinander. Über die Jahrhunderte entstand so ein starkes Geflecht,
das sich in unseren Tagen über das gesamte Liebliche Feld erstreckt.
In den Jahren nach Bosparans Fall und den Tagen der Unabhängigkeit
wurden die Bande noch einmal kräftig entwirrt und durcheinander gebracht,
neue Familien drängten in die Region zwischen dem Meer der Sieben
Winde und den Goldfelsen. In den kommenden Jahren flochten aber die geschickten
Spinnerinnen und die listigen Weber daraus erneut einen Teppich, der mit
dem Blut und dem Gold der großen Familien des Landes durchwirkt ist.
Die Hierarchie der Herrschaft stammt teilweise
noch aus den Tagen der alten Horaskaiser und durchbricht gelegentlich auch
Rang und Amt. Denn neben dem tatsächlichen, herrschaftlichen Befehl,
zählt im Lieblichen Feld, das auf Stolz, Ehre und Traditionen fußt,
insbesondere die Autorität einer Person oder gar die eines ganzen
Geschlechtes. So zählt das Wort eines Firdayon weitaus mehr, als das
Kommando eines Offiziers aus bürgerlichem Haus. Ein Grund warum die
Offiziere in den Einheiten des Reiches fast ausschließlich mit Adligen
besetzt sind.
Die Autorität einer Person begründet
sich in ihren Taten, die einer Familie in ihrer Herkunft, ihrer Abstammung.
Über die Jahrhunderte haben sich vier Ordnungen herausgebildet, die
Abkunft und Ansehen einer Familie klassifizieren. Eifersüchtig achten
alle Geschlechter einer Ordnung darauf, daß sich an dem status quo
nichts ändert.
Erster Ordnung sind die "Großen
Geschlechter", die entweder ihren Ursprung auf eines der rechtmäßigen
Königshäuser des Kontinents begründen können, oder
aber ihnen an Ansehen und Macht in nichts nachstehen.
Diesen Familien kommt daher eine besondere
Bedeutung zu, da sie als Mitglieder der ersten Ordnung als einzige keiner
Gefolgschaft unterstehen, ihrerseits aber Gefolgschaften begründen
können. So läßt sich die Macht einer eines Königlichen
Geschlechtes auch weniger an ihren Köpfen oder gar Ämtern ablesen,
als vielmehr daran, wie viele Familien sich hinter es gescharrt haben.
Die zweite Ordnung bilden die "Edlen
Häuser" des Reiches. Zu ihnen zählen viele der mächtigen
Baronshäuser und einige der einflußreichen Höflingsfamilien.
Die "Vornehmen Familien"
bilden die dritte Ordnung. Zu ihnen zählen viele Familien, die bereits
seit einigen Jahrzehnten Macht und Ansehen besitzen.
Die vierte und letzte Ordnung ist die
der "Edle, Ritter & Aristokraten". Hier
findet sich die Großzahl der adligen Familien, die alleine durch
Treue- und Gefolgschaftsschwüre zu Titel und Amt gekommen sind, oder
an den Höfen der Hochadligen seit Jahrhunderten Dienste wahrnehmen.
So wundert es auch nur wenige, daß
sich im Laufe der Jahre ein kompliziertes Bewertungssystem herausgebildet
hat, nach welchem die adligen Familien in die vier Ordnungen klassifiziert
werden.
Es gibt acht Kriterien, die sich in jeweils
fünf Kathegorien einteilen lassen. Natürlich sind die Übergänge
in den Kategorien bei weitem nicht so einfach festzustellen, wie hier abzulesen
und jeder, der glaubt man müsse nur mal eben eine Stufe überspringen,
um in eine neue Ordnung zu gelangen, der irrt. Mindestens eine Generation
lang muß sich die Familie in der jeweiligen Kategorie bewiesen haben,
bevor sie von den anderen Familien anerkannt wird. Wächter über
die jeweilige Ordnung sind die Oberhäupter der in ihr anerkannten
Familien. Sie wachen eifersüchtig über Rang und Ansehen und so
kommt es nur selten vor, daß eine Familie längere Zeit zu Unrecht
in ihren Reihen verweilt.
Die Kriterien und Kategorien werden im
Folgenden im einzelnen dargestellt. Die Kriterien sind in Kardinalkriterien
und Niedere Kriterien unterteilt.
Die Kardinalkriterien sind solche, die
besonders wichtig sind und sich im großen und ganzen nur schwer verändern
lassen. Kardinalkriterien sind: Das Königsheil, Berühmte Ahnen
einer Familie, das Hausgut und die Größe einer Familie.
Niedere Kriterien sind solche von untergeordneter
Bedeutung, da sie leichter veränderbar sind. Niedere Kriterien sind:
Große Namen, Kirchenämter, Ämter und Titel, sowie Vermögen
einer Familie. |
Buch
der Familien
Die Aufzählung der
Vornehmen Familien ist weder abschließend, noch detailliert. Möchte
jemand Änderungen, oder Zusätze eingetragen wissen, so kann er
diese hier ins Buch der Familien eintragen.
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