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Einst
ein kleiner, eher unbedeutender Stadtstaat, heute ein Königreich.
Die Mark Drôl hat bewegte Zeiten hinter sich. Als Provinz des Neuen
Vinsalter Cayserreyches gehört sie zu dem mächtigsten Reich auf
Dere. Die Horas selber ist Königin über die Mark.
Umschlossen vom Meer der sieben Winde,
dem Chabab, den Eternen und Loch Harodrôl ist die Mark Drôl
ein eher dünn besiedeltes Gebiet im Gegensatz zu den Landstrichen
zwischen Sikram und Yaquir. Zu vergleichen mit den "Wilden Landen", rauh
und spröde.
Noch gibt es viel wildes Land, weite Steppen,
undurchdringliche Sümpfe und verwunschene Wälder. Viele unbekannte
und gefährliche Lebewesen hausen in den Ländereien der Mark.
Immer wieder bmutige, unerschrockene Recken herausfordernd. Doch nicht
immer kehren sie zurück. So soll es in den Ausläufern der
Eternen mächtige Höhlendrachen geben und gar ganze Städte
der Flugechsen.
Das Klima der Mark ist angenehm. Stets
weht eine kühle Brise vom Meer der sieben Winde hinein ins Land. Das
ganze Jahr über ist es warm und der Atem Firuns reicht längst
nicht mehr bis hier hinunter. Nur hin und wieder bläst ein heißer
Wind von der Khôm über die Eternen herab und legt eine drückende,
schwüle Hitze über das Land.
Der Hauptteil der Bevölkerung lebt
längs der Cron-Straße und in und um Drôl. Die Hauptstadt
selber ist auch das Zentrum des Königreiches. Doch dazu später
mehr.
Die Bewohner der Mark Drôl leben
hauptsächlich von der Landwirtschaft. Überall sieht man Felder
mit Peraines Früchten, Ölhaine, Zitrusgärten und Bewässerungskanäle.
Daneben gibt es einige Minen und Steinbrüche in den Eternen, wo Silber
gefördert und Marmor gebrochen wird. Auch gilt das Drôler Holz
als sehr widerstandsfähig, weswegen der Holzabbau für die Flotte
des Kaiserreiches allenthalben in der Mark zu sehen ist.
Der Handel des Königreiches beschränkt
sich weitgehendst auf die Hauptstadt, wobei die Händler- und Kauffahrerallianz
mehr denn die Hälfte des Drôler Handels beherrscht. Doch besonders
mit Port Corrad wird ein reger Warenverkehr betrieben, führt doch
der kürzeste Landweg, will man die Umseglung Kap Brabaks vermeiden,
von Port Corrad über den Knüppeldamm nach Drôl.
Mittlerweile drängen aber auch die
Compagnien des Alten Reiches in die Mark, der Händler- und Kauffahrerallianz
das Fürchten zu lehren. Besonders die Sandforts dehen ihren Einfluß
in der Stadt immer weiter aus, so daß sie zu einem ernstzunehmenden
Konkurrenten für die Händlerallianz Drôls avanciert sind.
Denn gerade im traditionellen Klöpplergeschäft gewinnen die Sandforts
immer größere Bedeutung, nachdem ein kleiner Familienbetrieb
nach dem anderen aus den Veträgen mit den ehemaligen Monopolisten
aussteigen. Doch noch immer hält es die Mehrheit der Klöppler
allein aus Nationalstolz bei der Händler- und Kauffahrerallianz, gelten
die Altländer doch teilweise noch immer als Besetzer.
Politisch steckt die Mark Drôl noch
in den Kinderschuhen. Nach der Eroberung des Stadtstaates durch das Vinsalter
Kaiserreich mußte das gesamte Lehnswesen neu aufgebaut werden. Ein
Grund für die zahlreichen Liebfelder im Hochadel des Königreiches.
Das Königreich selber wird verwaltet
von Vice-König Folnor Sirensteen von Irendor, dem Staats-Marschall.
Diesem unterstellt sind die zwei Grafschaften Shilishfûrtbrück
und Mascara, sowie die Staats-Vogtei Drôl.
Um der Drôler Bevölkerung nicht
allzusehr das Gefühl eines Besiegten zu geben, wurden die meisten
Baronien und Herrschaften mit einheimischen Großbürgern und
Landadligen belehnt. Darüber darf jedoch nicht übersehen werden,
daß die Schlüsselpositionen alle von Altreichern besetzt sind. |
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