Seekönigreich Beider Hylailos

 








 

 

 








Die Begründung für den Namen Seekönigreich Beider Hylailos findet sich in der Geschichte der Inseln. Als das über Neetha herrschende Haus der Oikaldiken mit einer enormen Seestreitmacht die östlichen Zyklopeninseln eroberte und Rethis unterwarf, übernahm der Markgraf von Neetha die Krone der Seekönige. Da er aber seine alten Stammlande um Neetha gleichberechtig sehen wollte, nannte er das Königreich "Beider Hylailos".
Später dann, als die Macht Neethas gebrochen war und das heute herrschende Königshaus die Macht in Rethis übernommen hatte, deutete man das „Beider Hylailos" in Rethis und Teremon um, oder nannte es nur Seekönigreich der Zyklopeninseln.
Dieser Name des Archipels leitet sich von den einäugigen Riesen ab, die die Ureinwohner der Inseln sind, die altertümlich-gelehrte Bezeichnung für das Reich der Seekönige ist Cyklopea.
Das Klima auf den Inseln ist warm - die Sonnenhitze wird allerdings durch den ständig blasenden Beleman und seine Geschwister erträglich gemacht. Allerdings schieben die Winde auch die Regenwolken schnell vorüber, so daß es nur selten zu Niederschlägen kommt - doch dann fällt der Regen in Mengen und füllt die Zisternen, die neben den wenigen Bächen und Brunnen die Wasserversorgung der Inseln sichern. Die Winter sind mild, doch bisweilen recht stürmisch. 
Die meisten Inseln ragen steil aus dem Wasser, und nur ab und an öffnet sich eine Bucht und bietet einen Ankerplatz. Die Landschaft der Zyklopeninseln ist voller Gegensätze; sanft ansteigende Hänge wechseln mit steilaufragenden Klippen und steilen Bergflanken. Vielfach verästelte Kalkgebirge auf Phrygaios und Hylailos und kolossale Bergflanken aus Lava, Basalt und Tuff auf Pailos und Kutaki liegen ebenso im Kontrast zueinander wie die Sand- und Kiesstrände anderer Inseln.
In vulkanisch aktiven Gebieten der Inseln ist der Boden oft grau vom Staub der Vulkane und tiefschwarzer und doch gleißender Obsidiansand bedeckt die Strände.
Neben den großen Inseln gibt es noch unzählige kleinere, die fast alle unbesiedelt sind. Besonders an der Westküste von Pailos und in der Nachbarschaft von Phenos und Phrygaios liegen viele dieser namenlosen Eilande, die ab und zu als Zuflucht für Piraten und Staatsfeinde Bedeutung gewinnen.
ArkisTenosPhrygaiosHylpiaDubarBaltreaMylamasKutakiPhenosPutrasPailosHylailos
Zwischen den zehn großen bewohnten Inseln herrscht reger Schiffs- oder besser Bootsverkehr. Letztendlich landet jedes wichtige Handelserzeugnis im Hafen von Rethis, um von dort in die große Welt verschifft zu werden, aber auch untereinander tauschen die Inseln einzelne Güter aus: Die Purpurschneckenzüchter von Baltrea und Putras bringen einen Großteil ihrer Ausbeute zu den Färbereien in Teremon, und die Bewohner anderer Inseln schaffen Wolle und Fleisch der Phraischafherden nach Rethis, um die Beförderung zum Festland größeren Schiffen zu überlassen als ihren kleinen Nußschalen, Booten und morschen Kuttern. Weit verbreitet ist das Schinakel, ein kleines Boot für sechs Mann, das auch andernorts gerne als Beiboot benutzt wird.
Große Hochseesegler verkehren vornehmlich auf der offenen Zyklopensee, zwischen Rethis und Teremon, nur selten ankert ein größeres Handelsschiff vor den Küsten anderer Inseln. Die winzigen Strandhäfen der meisten Dörfer sind auch nicht darauf vorbereitet, Schiffe mit großem Tiefgang aufzunehmen. 
Neben Piraten thorwalscher, aber auch einheimischer Herkunft sowie den überall zu findenden Strandräubern, die mit falschen Leuchtfeuern Schiffe auf die Klippen locken, drohen den Schiffern auch natürliche Gefahren: Beim Gezeitenwechsel treten bisweilen zwischen den Inseln sehr tückische Strömungen auf. Die steten Winde, vor allem der aus Westen blasende Beleman und der aus Nordwest einfallende Rondrikan können zu einer Bedrohung vieler kleinen und großer Schiffe werden.
Eine von Efferds weiteren gefährlichen Gewalten ist der Pailische Mahlstrom, ein gewaltiger Strudel südwestlich von Pailos, der jedoch wegen seiner Lage am Rande des Archipels allenfalls ein paar Fischkutter gefährden scheint - doch die Einheimischen erzählen auch von einer reichbeladen aus dem Güldenland zurückkehrenden Karavelle, die ihm voller Schätze zum Opfer fiel.
Auch zwischen Dubar und Hylpia befindet sich eine starke Strömung, die jedes Schiff gegen die Dubar vorgelagerten, tödlichen Klippen treiben kann - denn da die Klippen stark ausgehöhlt sind, kann der Strom unter ihnen abfließen, die Schiffe aber werden zermalmt. Fischer munkeln von einem riesigen Seemonster, das im Felsen hausen und das Wasser einsaugen soll. 
Im Westen, jenseits dem Insel Pailos liegt die "See der klagenden Glocken", ein Ort, über den die Matrosen nicht gerne sprechen. Dort soll unter den Fluten eine vergessene Stadt fremdartiger Bauweise versunken sein, deren Tempelglocken den vorbeiziehenden Schiffen das nahe Ende verkünden.

Den Wetteifer der Zyklopeaner verkörpern auch die beiden großen Regattas, zu denen zahlreiche Teilnehmer und noch viel mehr Zuschauer aus ganz Aventurien zusammenkommen: 
Wann immer in den Wochen vor dem Wettsegeln ein neuer Teilnehmer eintrifft, wird angestrengt und lautstark über die Chancen der Neuankömmlinge diskutiert, Rumpfschnitt, Takelage, Tiefgang und vor allem die Mannschaften werden mit kritischem Auge begutachtet. Allerorten schließt man Wetten über den Ausgang des Rennens ab, und wenn die schnittigen Schiffe den Hafen verlassen und unter vollem Zeug auf die offene See zusteuern, findet sich eine große Menschenmasse am Hafen zusammen, um die Segler zu beobachten.

Die traditionsreiche Regatta der Sieben Winde von Teremon nach Rethis findet an jedem letzten Windstag im Peraine statt und wird von den Efferdgeweihten des Tempels zu Rethis ausgerichtet, die auch die begehrte Trophäe, eine Delphinstatue, stiften. 
Es gilt, mehr als ein und ein halbes Hundert Seemeilen zurückzulegen, bis die weißen Häuser von Rethis über der Kimm auftauchen - was für die teilnehmenden Mannschaften immer wieder Ansporn ist, sich noch einmal besonders ins Zeug zu legen. Der frische Wind treibt die ersten Schiffe meistens am Abend in den festlich geschmückten Hafen, was der Beginn eines großen Festes auf allen öffentlichen Plätzen der Stadt ist. 
Alle vier Jahre findet zu Beginn des Boron zusätzlich die Regatta der Wagemutigen statt. Wenn die Regatta der Sieben Winde überall berühmt ist, so ist die Regatta der Wagemutigen überall berüchtigt - denn nicht Eleganz und Geschick sondern List und Draufgängertum stehen bei diesem Wettsegeln im Vordergrund, dessen Weg eng vorbei an Klippen und Strudeln führt.

Mehrere Waldgebiete auf den Inseln stehen in dem Ruf, von Feen bewohnt zu werden und eine Art Grenzzone zu den Gefilden der Nebelwelt zu sein. Die einfachen Zyklopeaner meiden diese Wälder daher, und wer besonders furchtsam oder einfach habgierig ist, der fordert die Rodung der Wälder, um die Sterblichen vor den Launen der Feen zu schützen und zugleich neue Schafweiden zu schaffen.
Die bekanntesten dieser Feenwälder auf Hylailos und Phenos sind allerdings traditionell Seekönigliche Forsten und damit als Jagdreviere des Monarchen geschützt - und wie jeder zu wissen glaubt, besteht seit Urzeiten ein enger Bund zwischen den Waldwesen und der Herrscherdynastie.

Arkis
Eine der östlichsten Zyklopeninseln ist Arkis. Hier hat das Festland mehr Spuren in der Kultur der Inseln hinterlassen, als auf den anderen Zyklopeninseln. Der Hauptort Arkis ist ein bekannter Fischer- und Handelshafen. Das Hinr´terland ist weitesgehend erschlossen und zahlreiche Schafhöfe und Olivenhaine bedecken die Hügel der Insel.

Tenos
Ähnlich wie Arkis gehört auch Tenos zu den Zyklopeninseln, die sich weit mehr zum Festland hingezogen fühlen. Zwischen Arkis und Tenos liegt das Zyklopentor, daß alle Seefahrer, die von Neetha oder Drôl kommen durchkreuzen, da hier die Fahrrinne tief genug auch für große, schwerbeladene Potten und Karacken ist. Vom Leuchtturm der Insel sieht man in klaren Nächten sogar die Lichter Drôls und Neethas. Und unter dem Turm aus bosparanischen Tagen liegt der beschauliche Hafen, in dem so manch ein großes Schiff vor Anker gehen muß, weil es nicht zeitig das Zyklopentor passiert hat.

Baltrea
Die Insel in der Mitte des Zyklopenarchipels ist dicht bewaldet und nur spärlich besiedelt - denn Baltrea besitzt zwar ein Bergwerk, in dem Zinn, Blei und ein wenig Silber gefördert werden sowie das aventuriensweit bekannte Orakel mit Praiostempel, doch kaum Anlegeplätze, die von anderen Schiffen als kleinsten Kähnen benutzt werden können.
Das Fischerdorf Tyrakos an der Südspitze von Baltrea bildet eine Ausnahme. Dort ragt eine große Kaimauer ins Meer, an der zuweilen Schiffe anlegen, die auf der Zyklopensee von Stürmen überrascht werden oder Pilger zum Orakel des Praios fahren. Denn Baltrea ist das Ziel vieler Menschen aus ganz Aventurien, die von frommer Ehrfurcht oder Verzweiflung ob eines scheinbar unlösbaren Problems zu einer Pilgerfahrt zum Orakel des Praios bewegt werden. Hier hoffen sie, im Gebet Trost und Beistand zu finden.
Das fremde Volk bringt ungewohnten Trubel und sehr viel Gold in das Archipel, und das nicht nur in die Opferschalen des Tempels auf Baltrea. Tavernen, Schankstuben und Hotels profitieren ebenso davon wie so manche Reederei in Rethis und an der Küste des Lieblichen Feldes, deren Schiffe die vielen Pilger von Küste zu Küste zu transportieren.
Die Küstenfischer von Baltrea pflegen seit Generationen die Purpurschneckenzucht in Meerwasserteichen, , die sie zu den reichsten Fischern der Zyklopeninseln gemacht hat.
Gegen Ende eines jeden Monats segeln sie das in Amphoren abgefüllte Sekret in die Färbereien von Rethis, von wo aus es in aller Herren Ländern wandert. Die Baltreischen Fischer sind die einzigen Fischer auf den Zyklopeninseln, die sich nicht fragen müssen, wie sie ihre Familien im kommenden Jahr kleiden und ernähren. Die Schiffe ihrer Dörfer sind neu oder von Kiel bis Mast überholt, die Hütten stehen gerade und stabil, die Öfen spenden reichlich Wärme.

Dubar
Die Insel besitzt keine größeren Ansiedlungen und nur wenig Einwohner und ist von den früheren Seekönigen nie recht beachten worden: Auf Dubar hausen noch einzelne Zyklopen, und es kommt häufig vor, daß ein Schäfer des Morgens einige Tiere seiner Herde vermißt, weil sich die einäugigen Riesen gerne an ihrem Fleisch laben.
Obgleich es auf der Insel keinen feuerspeienden Berg gibt, ist auch Dubar vulkanisch aktiv: Im Wasser vor der Westküste brodelt es und die Legenden vermuten hier einen von Efferd gefangengehaltenen Unterseevulkan, dessen gelgentliches aufbegehren die See zum Kochen bringt und die Seefahrt beeinträchtigt.
Dennoch scheinen hier mehrere Seeräuberbanden ihren Unterschlupf zu besitzen, und selbst heute noch wagen sich ihre oftmals schwarzen Schiffe mit purpurnen Segeln bei Tageslicht auf das Meer.
Man munkelt von ihren Matrosen, daß sie ihre Gefangenen in die Sklaverei verkaufen und mit allerlei Schrecken im Bunde stehen sollen - von den gefährlichen, aber eindeutig sterblichen Mengbillanern über Dämonenwesen bis zum gefürchteten Gott ohne Namen. Wie dem auch sei - auf jeden Fall hat Königin Amene noch als Regentin beider Hylailos die damalige Kronsekretärin für das Wehrwesen zur Seeherrin von Dubar ernannt, um die südlichen außenpunkt des Archipels unter horasische Kontrolle zu bringen.

Hylailos
Hylailos ist mit einer Ost-West-Ausdehnung von fast 80 Meilen die zweitgrößte Insel des Archipels. In den Hügeln der Insel entspringt der Nyssides, der einzige ganzjährig wasserführende Fluß der Zyklopeninseln. In einer großen Bucht an der Westküste liegt Rethis, die Hauptstadt der Zyklopeninseln. Die zweite große Ansiedlung, Garèn an der Nordwestküste, ist als Heimat der Hylailer Seesöldner bekannt geworden. Eine weitere größere Ortschaft, Sienna an der Nordküste, wurde im Jahre 2501 Horas durch plündernde Thorwaler zerstört. Im Inneren der Insel und an der Südostküste findet man viele weitere kleine Dörfer, in denen oft nur einige Familien von Fischfang, Viehhaltung und der Erzeugung des Hylailer Seemostes leben.
Der Wald im Zentrum der Insel, der "Königstann", birgt mehrere Schlösser und Villen des Seekönigs und anderer Adliger. Hier pflegen sie Feste zu feiern und zu jagen, so daß die Wälder der Insel noch kein Opfer der Werft in Rethis geworden sind.
In den Tiefen des Königstann, abseits aller Wege, stehen Mauern, die aufgrund ihrer gewaltigen Ausmaße den Zyklopen zugeschrieben werden, eine davon scheint das Fundament eines hundertfünfzig Schritt durchmessenden Turmes gewesen zu sein. Wo jedoch die Steine der oberen Stockwerke geblieben sind, wird wohl ungeklärt bleiben, da es auf Hylailos schon lange keine Zyklopen mehr gibt. Unbekannt sind auch die Schöpfer der riesigen, steinernen Statuen an der Straße von Rethis nach Sienna, die die Gestalt einer Seeschlange, eines liegenden Trolls (?) und anderer Kreaturen besitzen. In der Nähe dieser Statuen gibt es einige heiße Quellen, bei denen die Seekönige der Inseln hier ein großes Lustschloß errichteten, dessen ausgedehnte Parkanlagen und Badebecken der Erholung von den harten Regierungsgeschäften dienen.
Im Mittelreich ist Hylailos hauptsächlich als Verbannungsort für Adelige und Edle bekannt, die man seit Jahrhunderten in das Merymakon bei Rethis deportierte. Heutzutage sind es Feinde des Horasreiches, die hier ihren Lebensabend verbringen.

Hylpia
Die südwestlich von Hylailos gelegene Insel hat nie zu den wichtigen des Archipels gehört: Einige Hundert Fischerfamilien leben an der Nord- und Westküste, während die gebirgige Steilküste im Süden und Osten als unbewohnt gilt - doch jeder Einheimische glaubt zu wissen, daß hier zahlreiche Piraten ihre geheimen Häfen und Schatzverstecke besitzen. 

Kutaki
Kutaki wird oft die Insel des Feuers genannt, denn der Amran Kutaki bricht immer wieder aus und speit sein glühendes Inneres weit aufs offene Meer. Der Ausbruch von 621 Horas vernichtete bis auf ein einziges Schiff die gesamte Flotte der Bosparaner und bewahrte somit die Zyklopen vor der Ausrottung. Wegen der drohenden Glut und der Unberechenbarkeit des Vulkan, wird die Insel weitgehend gemieden, auch wenn sie anscheinend über reiche Metallvorkommen verfügt.
Der letzte große Ausbruch des Amran Kutaki liegt schon ein paar Jahre zurück, und zur Zeit scheint eine längere Ruhepause zu sein. Während der ruhigen Phasen des Berges, wenn die Erde nur verhalten grollt und zittert, wagen einige Alchimisten den Aufstieg zu einem der Kraterränder. Vorbei an tiefen Schluchten, aus denen atemraubende, giftige Dünste steigen, klettern sie empor, um Schwefel oder andere seltene Minerale für eines ihrer Experimente zu sammeln.
Die einzige dauerhafte Siedlung ist das kleine Dorf Arÿïos an der Ostküste mit seinen 600 Fischern und Winzern. Ungewöhnlich ist der Ingerimm-Schrein des Dorfes - denn der hier zelebrierte Gottesdienst  dient fast ausschließlich der Besänftigung des Amran Kutaki; auf den Nachbarinseln gibt es sogar Gerüchte über Menschenopfer, die dem feurigen Berg in der Vergangenheit dargebracht wurden.
In dem zerklüfteten Felslabyrinth im Norden der Insel gibt es zahlreiche Höhlen und Grotten. In einigen davon sind vor langer Zeit Artefakte unbekannter Herkunft gefunden worden. Heute bevölkern nur noch Schwärme von Fledermäusen die endlos langen Kavernen und Tunnel.

Mylamas
Die Insel im Nordwesten von Hylailos besitzt nur wenige tausend Einwohner, die über die ganze Insel verstreut leben und unter anderem vom Eisenerzabbau in den zwei Minen von Mylamas leben. Vom Wald in der Inselmitte erzählt man sich, daß hier Feen leben sollen, erwähnenswert ist daneben die fast menschenleere steile Ostküste: Im Nordosten erheben sich auf einem Felsen weithin sichtbar über das Meer ragend, die Reste dreier Säulen. Sie sind sehr breit und ragen so hoch in den Himmel, daß es nicht vorstellbar ist, daß Menschen ein solches Bauwerk zu errichten vermögen oder vermochten. Schon seit Jahrhunderten existieren sie, einsam über der Küste aufragend, verwittert, majestätisch und Ehrfurcht gebietend. Sie sollen die Überreste eines zyklopischen Palastes oder Tempels sein und ab und an berichtet ein Fischer, einen leibhaftigen Zyklopen bei den Säulen sitzen gesehen zu haben - die Augen in die Wolken gerichtet, der prachtvollen Vergangheit gedenkend.
Die Sage erzählt aber auch, daß die Säulen des Himmels für Menschenaugen kaum wahrnehmbar, doch stetig höher wachsen - wenn sie in die Wolken ragen, werden die Nachfahren der Riesen an ihnen emporsteigen, um den Kampf ihrer Vorväter gegen die Himmlischen fortzusetzen.
Einer der fünf Leuchttürme des Archipels befindet sich auf der Südostspitze von Mylamas und weist den Schiffen den Weg durch die Meerenge von Garèn. Er wurde nach der Havarie eines Handelskonvois durch den Kaufherrn Stoerrebrandt gestiftet und erhielt den Namen "Fackel der Hoffnung".

Pailos
Die westlichste der großen Inseln ist zugleich die größte des Archipels. An der Ostküste liegt Teremon, nach Rethis die zweitgrößte Stadt der Zyklopeninseln. Der karge Westen der Insel ist stark zerklüftet und sehr unwegsam, die Küste ragt überwiegend steil aus dem Wasser. Auf einer der sturmumtosten Klippen im felsigen Westen hat sich seit kurzem eine Westwinddrachenfamilie niedergelassen.
Im abgeschiedenen Bergland leben in verborgenen Höhlen auch einige Zyklopen. Selten bekommen sie Besuch von einigen Händlern, die ihnen Waffen oder Werkzeug abhandeln wollen.
Oberhalb einer Bucht an der Nordwestküste erhebt sich der zweitausend Schritt hohe Amran Nemoras. Der Gipfel dieses Vulkans ist dreigeteilt. Während sich der größte der drei Krater seit Menschengedenken nicht mehr gerührt hat und sein Boden von einem finsterblauen, leblosen See bedeckt ist, brechen die beiden tiefergelegeneren Krater immer wieder einmal aus. Diese zwei waren es auch, aus denen die tödliche Glut kam, welche die Stadt Palakar in der Bucht unterhalb des Vulkans fast vollkommen zerstörten. Doch manchmal vollbringt der Vulkan auch gutes: Aus dem südlichen Schlund floß damals ein Strom geschmolzenen Silbers bergab und sammelte sich in einem kleinen Tal zu einem Silbersee. Ganze Dörfer sollen damals reich geworden sein. Heute noch suchen gelegentlich Schatzsucher die Kraterwände nach Spuren dieses Schatzes ab, und in Teremon kann man vielerorts Schatzkarten kaufen, in denen so manche "verborgene Schlucht" verzeichnet ist, in der sich noch ein Rest des Silbersees befinden soll.
Am Hang des Amran Nemoras ergießt sich einer der schönsten Wasserfälle Aventuriens in herrlichen Kaskaden in die Tiefe. Der Sturz der Wassermassen führt über zahlreiche Felsnasen und Vorsprünge, so daß sich das tosende Naß während seines Sturzes wie die Äste eines Baumes teilt und schließlich in zahlreichen Fällen niederstrebt. 
Da sich das Wasser in großen und kleinen Kaskaden bricht, sprüht es so stark, daß sich über dem See, der die Fluten auffängt, stets ein Regenbogen von atemberaubender Klarheit und Schönheit erstreckt. Mit glänzenden Farben schillert er in der feuchten Luft, groß und schön.
Diese Laune der Natur bietet dem Wanderer ein erhabenes, wundervolles Bild und viele wandern bei mildem, angenehmen Wetter gerne zum Fuße des Regenbogenfalles, um sich dem beruhigenden Donnern des Wassers, dem herrlichen Anblick der Kaskaden und des Regenbogens hinzugeben und in unergründliche Gedanken zu versinken.
In einem der unzugänglichsten Gebiete des westlichen Gebirges liegt der von den Zyklopen Nun'kun'tur genannte Vulkan. 
Daß die Erde im Westen der Insel nicht zur Ruhe kommt und bisweilen auch die Elemente Feuer und Wasser miteinander kämpfen zeigt der Ausbruch des Amran Khallas vor der Westküste von Pailos. Seit dem Jahr 2508 Horas hat sich ein beachtlicher Bergkegel aus dem Meer emporgetürmt. 
Die Ostküste hingegen ist flach und relativ dicht besiedelt. Größere Wälder finden sich nur noch im Süden - alle anderen Holzvorkommen, hauptsächlich die Zyklopenzeder, wurde bereits für den Schiffsbau abgeholzt. Dort wo die großen Wälder gewichen sind findet man zahlreiche Phraischafherden. Die Hirten von Pailos haben auch die überaus praktische "pailische Hirtentasche" ersonnen, die auf längeren Wanderungen alles notwendige beinhaltet und auch bei Soldaten und Abenteurern beliebt geworden ist.
In Steinbrüchen im zerklüfteten Westen der Insel wird das Gestein für den Bau der Häuser gebrochen, Basalt, Tuff und Bims, hier findet man auch den seltenen Roten Obsidian. Die meisten Häuser auf Hylailos sind aus dem dunklen Vulkangestein gebaut oder - wo sich die Möglichkeit bietet - ganz in den weichen Tuffstein geschlagen. In einem der Steinbrüche kann man auch eine nie fertiggestellte Monumentalstatue der Hela-Horas bewundern, die mit ihren sechzehn Schritt Länge höchst imposant ist.

Phenos
Die nördlichste der Zyklopeninseln ist zerklüftet und von dichten Wäldern bedeckt - der Wald im Zentrum der Insel gilt gar als verzaubert. Dort sollen scheue Einhörner, wilde Faune, liebliche Feen und lüsterne Nymphen leben. Auch der Wald selbst scheint seine Größe und seine Ausdehnung zu verändern; wer es wagt, ihn zu betreten, findet bei jedem Besuch Neues, niemals aber ein ihm schon bekanntes Merkmal vor. Weder See, noch Baum noch Fels scheinen im Feenwald unverändert zu bestehen.
Im Nordosten der Insel zeugen gewaltige geborstene Säulen und baumhoch aufgetürmte Quadern von der alten Kultur der Zyklopen, von denen noch einige wenige - man spricht von etwa einem Dutzend - auf der Insel leben. Diese Zyklopen scheinen Zugang zum Reich der Feen gefunden und mit ihnen einen Bund geschlossen zu haben, denn bisweilen sieht man sie zusammen mit einigen Feenwesen. Sie sind die umgänglichsten und freundlichsten ihrer Art.
Mindestens einmal in seinem Leben sucht auch jeder Seekönig den Wald auf: Seit Seekönig Tyndareos verbringt jeder Nachfolger hier vor seiner Krönung einige Nächte und erhält schließlich aus der Hand einer Dryade seine erste Krone, geflochten aus einem Pinienzweig, die er in Rethis gegen die Delphinkrone der Seekönige eintauscht.
Die wenigen Fischer und Bauern der Insel meiden den Wald, denn es heißt, wer sich ihm ungerufen nähere, den würde er nicht mehr so schnell freigeben. Die Einwohner von Phenos führen ihren Ursprung auf Seekönig Apogeon I. zurück, der angeblich auf Verlangen seiner Gattin alle seine unehelichen Kinder auf die Insel verbannt haben soll, so daß sich heute fast jeder Phenote des königlichen Blutes in seinen Adern rühmt.

Phrygaios
Die drittgrößte Zyklopeninsel gilt als besonders reich: Die Hügel und steil aufragenden Klippen schützen das Innere der Insel vor den Unbilden des Wetters, so daß hier die die besten ernten zu verzeichnen sind. Auch die Schätze des Meeres sind hier nicht zu verachten: Phrygaios ist bekannt für die großen Mengen Thul, die hier jedes Jahr im Ingerimm gefangen werden.
In den schwerbewachten Minen im hügeligen Süden der Insel fördern Kriegs- und Strafgefangene mühevoll Eisenerz. Die Erzeugnisse der Insel werden in dem kleinen Hafen Athyros auf Schiffe verladen und zum größten Teil nach Rethis verschifft. Auf einigen der Phrygaios vorgelagerten Inseln wurde früher Erz geschürft, heute sind die Stollen längst ausgebeutet und teilweise eingestürzt. Nur einige Geisterdörfer und die aufgewühlte Erde zeugen noch von der Anwesenheit der Menschen.
In dem zerfurchten und unzugänglichen Gebirge am Westrand der Insel befindet sich ein alter Kultplatz eines stierkögpigen Göztzen, der einst auch in Kuslik verehrt worden sein soll. Dieser unheilige Ort wird von der Bevölkerung gemieden, denn es heißt, die blutrünstigen und wilden Söhne des Gottes, Minotauren genannt, würden immer noch in den umliegenden Wäldern umgehen.

Putras
Putras ist eine der nördlichen Zyklopeninseln und fast unbewohnt. Fast alle der wenigen Einwohner der Insel sind Fischer und Purpurschneckensammler.
In der Bergkette im Norden der Insel leben einige Zyklopen, die jeden Kontakt mit den Menschen meiden. Der Nordosten der Insel wird von einer Steilküste beherrscht, die etwa eine Länge von 10 Meilen hat und der etliche Klippen und Felstürme vorgelagert sind. Die zahlreichen Grotten hier wären ein idealer Schlupfwinkel für Piraten, die rauhe See am Fuß der Felsen macht jedoch eine Passage fast unmöglich. Landeinwärts der Steilküste erstreckt sich ein Hochplateau, das weiter im Landesinneren von einer Bergkette begrenzt wird