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Hier auf dem
Rondraplatz unter der großen goldenen Statue der
Kriegsgöttin, finden häufig Schaukämpfe und Turniere
statt. Die Schilde der Sieger sind hier ausgestellt und geben beredtes
Zeugnis über das Wappenwesen des Horasreiches und seinen Wandel in
der Zeit. Die Horasische Heraldik gilt als die ausgefeilteste und
entwickelteste Wappenkundes des Kontinentes. Ob sie dadurch auch die
beste ist, darüber läßt sich vortrefflich streiten... |
Das
Symbol des
Comto
Herolds
Prunkstücke
Kirchenfürsten
Rangkronen
Wappen-
vereinigungen
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Das Wappenwesen ist
im Alten Reich weit verbreitet und blickt auf eine lange wechselhafte
Tradition. Aus den alten Bosparanischen Familientafeln entwickelten
sich nach dem Untergang des Imperiums mit Aufstieg des Arivorischen
Theaterordens die einfachen Wappenschilde.
Diese dienten in frühen Tagen, als schwergepanzerte Ritter noch
einsam
durch die Lande zogen der Unterscheidung und Wiedererkennung. Aus
diesen
Tagen stammen die Farbregeln, die bis heute die wichtigsten Grundlagen
der
Wappenerstellung sind.
Im Laufe der Jahre
entwickelten sich die Schilde der Ritter immer mehr zu den
Erkennungszeichen ganzer Familien und Häuser, so daß die
Wappen zu Markenzeichen des Adels wurden. Doch durch
Wappenverschmelzungen, Eroberungen und Familienabspaltungen
verschachtelten sich die einst einfachen Schilde immer mehr und so gilt
es heute ein überfrachtetes Wappen als ein Zeichen von Ansehen und
Macht.
Die Gratwanderung
zwischen der
detaillierter Ablesbarkeit aller Titel, Herrschaften und Abstammungen,
wie
sie der Comto Herold auf der einen Seite vertritt und dem schlichten
Wiedererkennungswert, wie sie die Rondrakirche auf der anderen Seite
fordert, machen die Wappenkunde insbesondere im Lieblichen Feld zu
einer hohen Kunst. Nicht weiter verwunderlich, daß es gerade bei
den auf Ansehen und Stolz bedachten Horasiern verschiedenste Regelungen
und Vorschriften gibt. |
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Das
Symbol des
Senne
Arivor
Farben
Heroldsbilder
Figuren
Beizeichen
Wappenteile
Blasonierung
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Die Farben
In der Horasischen Heraldik
gibt es nur sechs Grundfarben. Davon die vier echten Farben Rot, Blau,
Grün und
Schwarz, sowie beiden Metalle Gold und Silber. Daneben gibt es noch
Pelzwerk, wie z.B. Hermelin, das im Horasreich aber eher
ungebräuchlich ist und die Fleischfarbei, die bei menschlichen
Gesichtern und nackten Körperteilen erlaubt ist. Den einzelnen
Grundfarben sind verschiedene Aspekte zugeordnet, die jedoch wohl nur
in der Anfangszeit der Wappenkunde größere Beachtung
verdienten.
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FARBEN
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Rot (Rubin)
Recht,
Stärke
Tapferkeit
Würde,
Liebe
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Blau (Saphir)
Ruhm
Ehre
Aufrichtigkeit
Treue
Beständigkeit
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Grün (Smaragd)
Freiheit
Fröhlichkeit
Hoffnung
Lieblichkeit
Gesundheit
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Schwarz (Diamant)
Standhaftigkeit
Demut
Frieden
Tod,
Untergang
Trauer
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METALLE
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Gold (Topas)
Herrlichkeit
Ansehen
Hoheit
Würde
Reichtum
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Silber (Perle)
Reinheit
Keuschheit
Unschuld
Weisheit
Freude
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PELZ
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Pelz
Hermelin
Kürsch
Feh
(jeweils
in diversen Ausführungen)
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Die älteste
Grundregel in der Horasischen Heraldik - die aus dem Gesichtspunkt der
Signalwirkung hervorgegangen ist - verlangt, daß Wappen ohne
besondere Gründe nicht mehr, aber
auch nicht weniger als zwei Grundfraben haben sollen und zwar eine
echte
Farbe und ein Metall. Jedes Wappen muß demnach Gold oder Silber
enthalten. Diese Grundregel verlangt ferner, daß Farbe und Metall
immer im Wechsel verwendet werden. Farbe stets auf oder neben Metall
bzw. umgekehrt. Diese Farbregel betrifft alle Wappenelemente, wie
Schild, Helmzier und Helmdecken.
Abweichungen sind jedoch nicht
zu verhindern, wenn zum Beispiel bei kombinierten Teilungen der Schild
in drei oder mehr Plätze aufgeteilt, oder ein geteilter Schild
zusätzlich mit einer Figur belegt ist.
Neben dieser Grundregel gibt
es in der Horasischen Heraldik keine Farbvorschriften. Alle Figuren
können auch entgegen der natürlichen Farbgebung in jeder
beliebigen heraldischen Farbe gezeigt werden. |
Blasonierung
Einteilung
des Schildes
1, 2, 3
Schildhaupt
7, 8, 9
Schildfuß
4, 5, 6
Balken
1, 4, 7
rechte Flankenstelle
3, 6, 9
linke
Flankenstelle
2, 5, 8
Pfahlstelle
1
rechtes Obereck
3
linkes Obereck
2
Ortstelle
7
rechtes Untereck
9
linkes Untereck
8
Fersenstelle
4
rechte Hüftstelle
6 linke
Hüftstelle
5
Herzstelle
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Die Wappenbeschreibung,
oder auch Blasionierung genannt, erfolgt aus der Sicht des Betrachters
spiegelverkehrt, da es aus der Sicht seines Trägers beschrieben
wird, der bekanntlich hinter dem Schild steht.
Als kleines Beispiel
würde das rechts abgebildete Wappen wie folgt beschrieben:
Gespaltener Schild in Gold und
Blau. Die Seiten würden in diesem Fall nicht extra erwähnt,
da
für den kundigen Heraldiker, die erstgenannte Seite immer die
rechte
ist.
Wobei stets von rechts nach
links beschrieben wird, bzw. vom aufliegenden bis zum Schildgrund
hinunter.
Läge auf dem Heroldsbild
noch ein Pferd, so würde die Beschreibung mit der Figur begonnen,
so daß es wie folgt lautete: Ein aufsteigendes rotes Pferd auf
gespaltenem Grund in Gold und Blau.
Gleiches gilt auch, wenn
andere Wappenschilde auf dem Hauptschild liegen. Diese sind dann zuerst
zu beschreiben.
Bei mehrstelligen Schilden
wird wie bereits gesagt grundsätzlich von rechts nach links und
dann von oben nach unten beschrieben. Bei dem linkoberen Wappen
hieße das in der Reihenfolge
von 1 bis 9. Will man die pfahlweise Darstellung unterstreichen, wird
in
dieser Reihenfolge beschrieben: (1, 4, 7), (2, 5, 8), (3, 6, 9).
Trotz aller Regeln sollte man
bei der
Beschreibung aber insbesondere auf Verständlichkeit achten.
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